2025
Mahnmal- und Gedächtnistour mit Gunnar Ott
Krieg und Faschismus haben insbesondere von den 1930er Jahren bis 1945 zahlreiche Opfer gefordert – auch in Aurich und der Region. Wir haben am 17. Mai auf unserer von Gunnar Ott, Mitglied des Kulturausschusses und des Wissenschaftsausschusses der Ostfriesischen Landschaft, geführten Radtour insbesondere an die Verschleppten, Entrechteten, Versklavten und Ermordeten aus jener Zeit erinnert. Ein besonderes Augenmerk galt dabei der Frauengeschichte, denn die weiblichen Opfer der NS-Zwangsarbeit werden bisher oft entweder weniger oder gar nicht thematisiert. “Unsere Fahrt ist auch ein Mahnmal, nur nicht ein solches aus Stein, sondern in unserem Herzen und in unseren Gedanken”, betonte Gunnar Ott. “Das Schicksal der Opfer wollen wir sichtbar machen, ihre Mahnung an uns in der heutigen Zeit deutlich machen – und wir wollen sie würdigen. Sie sind unsere Mitmenschen und Geschwister im Geiste. Ihr Schicksal kann auch unser Schicksal sein, wenn wir keine Lehren aus der Vergangenheit ziehen.”
Die knapp 20 Kilometer lange Radtour führte zu sechs historischen Stätten, an denen es jeweils kurze Info-Stopps gab: Start- und Endpunkt war im Sandhorster Wald das Panzergraben-Mahnmal (1), es folgten Halte an der Goldenstein-Brücke (2), am “Russen-Friedhof” in Tannenhausen (3), am ehemaligen “Frauenlager” im Moorhusener Wald (4), am “Sanatoriumsweg (5) und am “Russen-Lager” (6).
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Spaziergang für Frieden, Demokratie und Menschenrechte
Organisiert vom Aktionsbündnis “Aurich ist bunt”, haben wir am 8. Mai, dem 80. Jahrestag der Befreiung Europas vom Faschismus, mit einem Spaziergang für Frieden, Demokratie und Menschenrechte all derer gedacht, die von 1933 bis 1945 dem nationalsozialistischen Terror zum Opfer gefallen sind und im vom Nazi-Regime angezettelten Vernichtungskrieg ihr Leben lassen mussten. Zugleich haben die rund 250 “Sapziergänger*innen” damit ein deutliches Zeichen gegen jeden Versuch gesetzt, die nationalsozialistischen Menschenrechtsverbrechen zu verharmlosen und menschenfeindliche Haltungen wieder hoffähig zu machen. Unsere Botschaft: Faschismus ist niemals eine Alternative für Deutschland und anderswo auf der Welt! Die wirksamste Garantie für inneren und äußeren Frieden ist vielmehr ein Zusammenleben in Freiheit, Vielfalt und Solidarität.
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Geführte Radtour zur KZ-Gedenkstätte Engerhafe
Im Herbst 1944 hat das nationalsozialistische Terror-Regime in Engerhafe ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme errichtet. 2.000 Männer und Jugendliche aus ganz Europa leisteten dort als KZ-Häftlinge seit dem 22. Oktober 1944 unter grausamen Bedingungen Zwangsarbeit für die Nazi-Diktatur: Sie mussten bei Wind und Wetter einen 4,5 Meter tiefen Panzergraben zur Verteidigung Aurichs gegen die befürchtete Landung der Alliierten in Ostfriesland ausheben. 188 von ihnen kamen während der zweimonatigen Bauzeit ums Leben – entweder infolge der Entbehrungen, denen sie ausgesetzt waren, oder aufgrund von Misshandlungen durch das Wachpersonal.
An ihr Schicksal haben wir am 4. Mai 2025 mit einer Radtour zum gemeinsamen Besuch der Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Engerhafe erinnert. Damit wollten wir zugleich ein Gefühl dafür vermitteln, was eine Diktatur für Menschenwürde und Menschenrechte bedeutet.
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Ghana: “HEXENVERFOLGUNG” BEENDEN – FRAUENRECHTE SCHÜTZEN!
Aus Anlass des Internationalen Frauentags am 8. März haben wir auf ein wenig beachtetes Menschenrechtsproblem aufmerksam gemacht: die “Hexenverfolgung” in Ghana, der bereits Hunderte Menschen – in erster Linie ältere Frauen – zum Opfer gefallen sind. Sie werden nicht nur vertrieben und sozial ausgegrenzt, sondern sind vielfach zudem brutalen Angriffen und sexualisierter Gewalt ausgesetzt – bis hin zur Ermordung wie im Fall der 90-jährigen Akua Denteh, die als Hexe beschuldigt und 2020 in der Region Savannah öffentlich gelyncht wurde. Mit einem Briefappell, für den wir 144 Unterschriften sammeln konnten, haben wir uns an den ghanaischen Staatspräsidenten Nana Akufo-Addo gewendet. Darin haben wir ihn aufgefordert, ein vom Parlament des Landes bereits verabschiedetes Gesetz, das der menschenrechtswidrigen Praxis ein Ende bereitet, zu unterzeichnen, damit es in Kraft treten kann. Allen, die unsere Petition mit ihrer Unterschrift unterstützt haben, gilt unser herzlicher Dank!
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One Billion Rising: #Rise for Empathy
Wie in jedem Jahr wird auch 2025 am 14. Februar in der Auricher Innenstadt wieder getanzt für Gewaltfreiheit, Respekt und Wertschätzung! Im Fokus stehen die Rechte und die Sicherheit von Frauen und Mädchen. Dieses Jahr geht es darum zu vermitteln, wie sich mit Empathie den Ursachen von Gewalt entgegenwirken lässt. “Denn nur wenn wir das „WARUM“ verstehen, finden wir Wege, den Ursachen und Folgen entgegenzuwirken”, heißt es dazu auf der Website von One Billion Rising Germany.
Wir haben mit Unterstützung dreier Frauen vom Kurdischen Frauenrat Zelal bei der Tanzveranstaltung Unterschriften zugunsten von Pakhshan Aziz gesammelt. Die Kurdin ist im Iran in einem unfairen Verfahren, das international anerkannten Standards für ein rechtsstatliches Verfahren in keiner Weise entsprach, zum Tode verurteilt worden. Ihr einziges “Verbrechen”: ihre friedlichen humanitären und menschenrechtlichen Tätigkeiten, die dem Regime in Teheran ein Dorn im Auge sind. In unserer Briefpetition haben wir die Aufhebung des Todesurteils und die sofortige bedingungslose Freilassung von Pakhshan Azizi gefordert.
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Aurich ist bunt! Für Freiheit, Vielfalt, Menschenrechte, Solidarität
Demonstration durch die Auricher Innenstadt mit anschließender Kundgebung auf dem Marktplatz am 31. Januar 2025
Ein breites Aktionsbündnis aus 30 Vereinen, Organisationen, Initiativen und Einrichtungen der Auricher Zivilgesellschaft ruft unter dem Motto „Aurich ist bunt! Für Demokratie, Vielfalt, Menschenrechte und Solidarität“ zu einer Demonstration am 31. Januar 2025 auf.
Laut Presse waren 2500 Menschen unserem gemeinsamen Aufruf zur Demonstration gefolgt.
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