Wir laden Dich herzlich ein, Dich hier über uns, unsere Amnesty-Gruppe Aurich, unsere Veranstaltungen und unsere weitere Arbeit zu informieren. Wenn Du bei uns mitmachen willst, kontaktiere uns gerne per info@amnesty-aurich.de. Oder schau ganz unverbindlich bei einem unserer nächsten Gruppentreffen vorbei. Das nächste Mal treffen wir uns am Montag, dem 10. November 2025 um 18:30 Uhr im Familienzentzrum Aurich.
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Wir laden gemeinsam mit dem „Zwischenraum – temporärer Kunstraum e.V.“ ein:
Der Nahostkonflikt: Hintergründe, aktuelle Situation, internationale Einflussnahme und Verantwortung
Vortrag von Ebba Augustin und Elvira Ganter
Dienstag, 21. Oktober 2025, 19 Uhr, „Zwischenraum“, Osterstr. 28-30, 26603 Aurich
Der Nahostkonflikt ist täglicher Bestandteil der Nachrichten hierzulande. Doch der Hintergrund seiner Entstehung wird dabei nur schwach beleuchtet. Viele Fragen bleiben: Wie konnte es so weit kommen? Welche historischen Hintergründe hat der jahrzehntelange Konflikt? Wie sind die aktuellen Ereignisse vor dem Hintergrund der geschichtlichen Entwicklung einzuordnen? Gibt es noch eine Chance auf eine friedliche Lösung im Nahost-Konflikt, die beiden Seiten in Israel und Palästina gerecht wird? Welchen Einfluss und welche Verantwortung hat die internationale Gemeinschaft? Welche Rolle kann und sollte Deutschland einnehmen? Wie hat sich in die Bundesrepublik bisher positioniert und welche Konsequenzen hat diese Haltung innen- und außenpolitisch?
Die Nahost-Expertinnen Ebba Augustin und Elvira Ganter, beide mit 30 Jahren Erfahrungen in der Region, gehen den obigen Fragen unter Bezug auf historische und aktuelle Quellen nach und beantworten im Anschluss Fragen des Publikums.
Ebba Augustin ist Politikwissenschaftlerin und Historikerin mit Schwerpunkt Nahost. Sie leitete zehn Jahre Vorhaben der deutschen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit in Ägypten, Jordanien und Sambia. Als selbstständige Gutachterin und Moderatorin arbeitete sie von 1999 bis 2025 im südlichen und nördlichen Afrika, auf den Philippinen und in Ländern des Nahen Ostens sowie im Jemen, in Oman und Abu Dhabi. Ebba Augustin hat zwei Bücher zum Nahostkonflikt publiziert sowie zahlreiche Artikel in wissenschaftlichen Publikationen zur arabischen Welt und in Fachzeitschriften veröffentlicht.
Elvira Ganter ist Islamwissenschaftlerin und seit über 40 Jahren in der deutschen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit im Nahen Osten und in Afrika tätig. Sie bringt umfassende Erfahrungen aus ihrer Projektarbeit in arabischen Ländern ein, speziell zur sozialen und wirtschaftlichen Beteiligung von Frauen und Jugendlichen. Von 2011 bis 2017 leitete sie in Amman, Jordanien, und Sanaa, Jemen, ein Programm zur Förderung von Kooperationen mit Organisationen aus den arabischen Golfstaaten und beriet die deutsche Bundesregierung bei gemeinsamen Projekten mit arabischen Partnern in Jordanien und Jemen.
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Aktionsbündnis „Aurich ist bunt“
Ein Toast auf die Freiheit
Am Anfang von Amnesty International steht ein Trinkspruch: Zwei portugiesische Studenten stoßen in einem Café in Lissabon auf die Freiheit an. Doch in den Sechzigerjahren herrscht in Portugal eine Diktatur, die keine Kritik duldet – die Erwähnung des Wortes „Freiheit“ ist verboten. Die zwei Studenten werden festgenommen und später zu sieben Jahren Haft verurteilt.
1.500 Kilometer entfernt fährt der 39-jährige Anwalt Peter Benenson im November 1960 mit der Londoner U-Bahn in seine Kanzlei, als er in der Zeitung eine Meldung über das Urteil gegen die beiden Portugiesen liest. Es ist nicht das erste Mal, dass er erfährt, dass Menschen wegen ihrer Gesinnung verfolgt und eingesperrt werden. Doch die Meldung aus Lissabon geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Benenson will nicht mehr länger über solches Unrecht lesen, er will etwas tun. Er weiß nur noch nicht, wie. ric.Aufgewühlt läuft er durch die Straßen Londons. In der Kirche St. Martin in the Fields kommt ihm der Gedanke.
Am 28. Mai 1961 veröffentlicht er in der Zeitung „The Observer“ den Artikel „The Forgotten Prisoners“, der mit den Worten beginnt: „Schlagen Sie Ihre Zeitung an irgendeinem beliebigen Tag auf, und Sie werden eine Meldung aus irgendeinem Teil der Welt lesen: Ein Mensch ist eingekerkert, gefoltert, hingerichtet worden, weil seine Ansichten oder religiösen Überzeugungen nicht mit denen der Regierung übereinstimmen.“ Benenson fordert die Leserinnen und Leser auf, mit Appellschreiben öffentlichen Druck auf die Regierungen zu machen und von ihnen die Freilassung politischer Gefangener zu fordern. Die Resonanz ist überwältigend. 30 große Zeitungen in verschiedenen Ländern drucken den Artikel nach. Allein in den ersten Wochen melden sich mehr als Tausend interessierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Im Juli 1961 wird beschlossen, die ursprünglich auf ein Jahr angelegte internationale Kampagne in eine feste Organisation zu verwandeln. Heute ist Amnesty eine weltweite Bewegung, die in über 150 Ländern vertreten ist. Über sieben Millionen Mitglieder, Unterstützerinnen und Unterstützer sowie Aktivistinnen und Aktivisten setzen sich dafür ein, dass auch 50 Jahre nach Benensons Appell die politischen Gefangenen dieser Welt nicht vergessen werden.
Seit 2013 existiert auch in Aurich wieder eine Amnesty-Gruppe. Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte, verabschiedet von den Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 ist unsere Richtschnur.
Hier findet ihr sie: https://www.amnesty.de/alle-30-artikel-der-allgemeinen-erklaerung-der-menschenrechte